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Sophie von La Roche et le savoir de son tempsDirecteur éditorial Helga Meise |
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Sophie von La Roche (1730-1807) ist längst keine Unbekannte mehr. Dass es ihr als erster Frau des deutschsprachigen Raums gelang, sich im neu entstehenden literarischen Betrieb des ausgehenden 18. Jahrhunderts als Berufsschriftstellerin durchzusetzen, verdankte sie dem durchschlagenden Erfolg der Geschichte des Fräuleins von Sternheim, ihres ersten Romans, den Christoph Martin Wieland (1733-1813) 1771 herausgab. Im Zusammenhang mit seiner Wiederentdeckung trat auch ihr weiteres Werk in den Blick, die Frauenzeitschrift Pomona für Teutschlands Töchter (1783/1784)2, die Reisejournale aus Holland und England, Frankreich und der Schweiz, der 'Amerika-Roman' Erscheinungen am See Oneida (1798) sowie die eigentümlich zwischen Erzählung und Autobiographie, Belehrung und Reflexion changierenden Texte Mein Schreibetisch (1799) und Melusinens Sommer-Abende (1806). Pomona und die Texte „Jenseits der Sternheim" wurden in Nachdrucken zugänglich gemacht, ebenso Teile der ausgedehnten Korrespondenz Sophie von La Roches mit Frauen aus Adel und Bürgertum sowie mit Schriftstellern und Verlegern, Universitätslehrern und Angehörigen der höfischen Gesellschaft, von Beamten bis zu den Mitgliedern der fürstlichen Familien. Die Autorin, so bezeugen Schriften und briefliche Vernetzung, prägte als Vermittlerin von aufklärerischen Ideen und kulturellen Praktiken das „literarische und kulturpolitische Feld von Aufklärung und Empfindsamkeit“ entscheidend mit. Welches Wissen und welche Kulturen des Wissens im Werk La Roches greifbar werden und welche Rolle diese spielen, verfolgt der vorliegende Band mit Blick auf die Karriere La Roches als Berufsschriftstellerin. |
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